Ein Modell gegen Kinder-Ängste
"Auch unsere Herzkinder werden das Modell bald kennen lernen, damit sie zukünftig möglichst angstfrei und gut vorbereitet in eine so wichtige Untersuchung gehen können", sagt Ira Thorsting. Sie ist die Vorsitzende des Vereins "Kleine Herzen Hannover" und setzt sich seit 18 Jahren für herzkranke Kinder an der MHH ein. "Dieses hoch interessante und technisch gelungene Röntgen-Modell als Spender auf der Ideen-Expo 2024 präsentieren zu können, ist auch für Kinderherz Hannover e.V. ein besonderes Ereignis", freut sich auch Gründer und Vorsitzender des Vereins, Hanns Werner Staude. Noch bis zum 16. Juni können Kinder und Jugendliche auf der IdeenExpo an verschiedenen Experimentierstationen ihre Interessen und Talente auf die Probe stellen. Der Eintritt ist kostenlos.
Die MTR-Schule kann das neue Röntgen-Modell künftig auf verschiedenen Ebenen einsetzen. Zum einen wird es Teil des Unterrichts sein, zum anderen auf Messen und Ausstellungen präsentiert. "Wir können damit aber auch auf die Stationen der Kinderklinik gehen und erklären, wie so ein Gerät funktioniert", sagt Sybille Albrecht. Sie ist seit elf Jahren Schulleiterin und bemüht sich jedes Jahr aufs Neue um Nachwuchs für den Radiologie-Bereich. Mit einigen ihrer Schüler ist sie nun auf der IdeenExpo vertreten. Selina Zakowieki und Josefine Rößler haben ihre Ausbildung im Oktober 2023 begonnen und sind im zweiten Semester. Insgesamt dauert ihre Ausbildung drei Jahre. Beide haben sich ganz bewusst für den Beruf entschieden und sind damit sehr zufrieden. Sie freuen sich über das neue Gerät und auf die zusätzlichen Möglichkeiten, damit im Unterricht zu arbeiten.
Und auch die Pflegekräfte der MHH-Kinderintensivstation bewerten die Einsatzmöglichkeit des Modells als sehr vorteilhaft. Jenny Siebdrat arbeitet seit 22 Jahren auf der Kinderintensivstation. "Eine Röntgenuntersuchung gehört standardmäßig zur Diagnostik von herzkranken Kindern", erklärt sie auf dem Stand der MHH. Ihre Kollegin Katy Flamminger ergänzt: "Man kann mit dem Röntgen die Größe des Herzens, die Lage im Brustkorb und auch einen implantierten Herzschrittmacher gut erkennen." Beide freuen sich darüber, dass den Kindern künftig anschaulich erklärt werden kann, was bei der Untersuchung passiert. Jenny Siebdrat: "Wir können den Kindern nun die Angst nehmen."
Gebaut wurde das Röntgen-Modell in den Zentralen Forschungswerkstätten der MHH. Das ist eine Abteilung von Spezialisten, die individuelle, technische Lösungen für alle Bereiche der Klinik bietet. Das fachübergreifende Team stellt Geräte, Apparaturen und Versuchsaufbauten für die experimentelle Forschung und Lehre her. So werden dort beispielsweise Laborgeräte gebaut und modifiziert, Elektronikteile entwickelt oder eigene Software erstellt. Alle notwendigen Ersatzteile können vor Ort aus unterschiedlichen Werkstoffen wie Metall, Kunststoff oder Glas hergestellt werden. Die Mitarbeiter haben das Röntgen-Modell im Auftrag der beiden Projektvereine gebaut. Die Kosten beliefen sich bisher auf etwa 13.000 Euro. "Zusätzlich lassen die beiden Projektvereine nun auch noch einen wichtigen und stabilen Transportkoffer in den Zentralen Forschungswerkstätten der MHH herstellen", so Ira Thorsting. Und weiter betont sie: "Auch dafür sammeln unsere Vereinsmitglieder wieder intensiv Spenden mit viel Werbung für die Sache und freuen sich über jeden Cent."
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