Grüne: Weitere Moorflächen schnellstmöglich in Angriff nehmen
Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der Grünen, betont den Beitrag zum Klimaschutz: "Mit technischen Maßnahmen allein werden wir unsere Klimaziele nicht erreichen. Entwässerte Moore geben in der Region jährlich so viel CO2 ab wie ein Kohlekraftwerk. Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse können wir uns das nicht mehr leisten. Ziel aller Moorschutzmaßnahmen muss daher die Wiederherstellung des natürlichen Zustandes sein. Es geht darum, das Ausströmen klimaschädlicher Gase durch den zersetzenden Torf zu stoppen und die Moore in CO2-Senken und -Speicher umzuwandeln. Intakte Moore sind auch ein Wasserspeicher, der uns vor Hochwasser schützt, wie erfolgreiche Maßnahmen in der Hannoverschen Moorgeest in diesem Winter eindrücklich zeigen konnten."
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Grüne Fraktion eine umfassende Wald-, Moor- und Bodenstrategie für die Region auf den Weg gebracht, um natürliche Flächen effizient als CO2-Speicher zu nutzen. Schmersow unterstreicht: "Mit der Erarbeitung und Umsetzung dieser Strategie wollen wir in der Region den Fokus auf die Gratisleistungen von Mooren für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel legen. Moore sind gleichzeitig auch ein Hotspot der Biodiversität. Wenn wir die Moore in der Region wieder vernässen, beginnen wir mit der Umsetzung des EU-Nature Restoration Law."
In der Hannoverschen Moorgeest liegen gleich vier bedeutende Hochmoore, dazu das Altwarmbüchener und Oldhorster Moor sowie mehrere kleinere Moorgebiete, teilweise im Privatbesitz. An der Stelle macht der umweltpolitische Sprecher auf die Sozialpflichtigkeit des Eigentums aufmerksam: "Eigentum verpflichtet. Es ist unverständlich, dass die CO2-Abgabe alle betrifft, die fossile Brennstoffe wie Öl und Gas verbrauchen, während diejenigen, die ihre Moorgrundstücke austrocknen und dadurch CO2 freisetzen, bisher ungeschoren davonkommen. Aus Gründen der Gerechtigkeit muss sich das ändern. Auch hier sollte künftig eine CO2-Abgabe erhoben werden. Am Ende müssen alle daran mitwirken, die Moore vor unserer Haustür wieder zu vernässen", so Schmersow abschließend.