Die Linke zu Einzelhandel in Niedersachsen: Niedriglohn und prekäre Bedingungen trotz Umsatz-Wachstum

"Die Beschäftigten im Einzelhandel in Niedersachsen leiden unter prekären Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen, die weit hinter dem Durchschnitt zurückbleiben. Während die Umsätze im niedersächsischen Einzelhandel im Jahr 2022 um 2,7 Prozent auf satte 53,4 Milliarden Euro gestiegen sind, sieht die Realität für die Beschäftigten düster aus: 38,1 Prozent von ihnen sind im Niedriglohnbereich tätig, und das Durchschnittsgehalt von 2.769 Euro liegt über 1.000 Euro unter dem Durchschnittseinkommen der Gesamtwirtschaft", erklärt Heidi Reichinnek Bundestagsabgeordnete aus Niedersachsen und Gruppenvorsitzende der Linken im Bundestag.

Reichinnek weiter: "Die dramatisch sinkende Tarifbindung ist einer der Hauptgründe für diese Misere. Nur ein Viertel der Beschäftigten im Einzelhandel ist noch tarifgebunden, was bedeutet, dass viele auf Löhne angewiesen sind, die nicht zum Leben reichen. Dass gleichzeitig über 60 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit arbeiten und ein Drittel der Neueinstellungen befristet sind, zeigt, dass der Einzelhandel zunehmend auf prekäre Arbeitsverhältnisse setzt."

Reichinnek fordert deswegen: "Diese Ausbeutung muss ein Ende haben. Wir fordern, dass Tarifverträge endlich für allgemeinverbindlich erklärt werden, um die Beschäftigten wieder unter den Schutz kollektiver Vereinbarungen zu bringen. Zudem muss der Mindestlohn auf 60 Prozent des mittleren Einkommens angehoben werden, wie es auch von der EU gefordert wird. Es ist unerträglich, dass diejenigen, die während der Corona-Pandemie als ‚systemrelevant‘ bezeichnet wurden, nun in Armut gedrängt werden."

Hintergrund: In einer Kleinen Anfrage im Bundestag hat Die Linke aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Umsätze und der Löhne des Einzelhandels in den Bundesländern abgefragt. Die komplette Auswertung kann der Datei unter diesem Text entnommen werden.