Afrikanische Schweinepest: CDU-Regionsfraktion fordert verstärkten Seuchenschutz

Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung, die sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen fast immer zum Tod der Tiere führt. Die CDU-Fraktion der Region Hannover sieht insbesondere nach dem jüngsten Ausbruch in Hessen dringenden Handlungsbedarf im Bereich des Seuchenschutzes der Region Hannover. Bereits im Juni wurde in Hessen ein Wildschwein positiv auf ASP getestet. In den folgenden Wochen spitzte sich die Situation deutlich zu und am 8. Juli 2024 bestätigte das hessische Landwirtschaftsministerium erstmals einen Fall in einem Hausschweinebestand. Seit Mitte August stieg die Zahl der infizierten Wildschweine auf mehr als 100 an, zusätzlich waren acht Hausschweinbestände in dem dort eingerichteten Sperrbezirk betroffen. Für die betroffenen Landwirte bedeutet dies eine große Belastung, da alle Schweine der betroffenen Bestände getötet und unschädlich beseitigt werden müssen.

In der Region Hannover werden insgesamt 75.000 Schweine in rund 318 Betrieben gehalten. Vor diesem Hintergrund hat Oliver Brandt, CDU-Regionsabgeordneter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender, eine Anfrage an die Regionsverwaltung gestellt, um die Vorsorge- und Notfallpläne für einen möglichen ASP-Ausbruch in der Region Hannover zu überprüfen. Laut der Antwort der Regionsverwaltung ist derzeit nur eine Kadaversammelstelle an der Regionsstraßenmeisterei Burgwedel geplant, weitere Sammelstellen seien in Abstimmung.

Brandt kritisiert die aktuellen Vorbereitungen als unzureichend: "Es ist nicht die Frage, ob, sondern wann die Afrikanische Schweinepest unsere Region Hannover erreicht. Worauf wartet man noch? Es braucht dezentrale Kadaversammelstellen, eine Kadaversammelstelle reicht in unserer Flächenregion nicht aus. Die Hausaufgaben in der Veterinärbehörde müssen endlich gemacht werden, damit im Ernstfall ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen, um die Krise zu bewältigen."

Besonders problematisch sei die Abhängigkeit von externen Ressourcen, so Brandt weiter: "Die Regionsverwaltung verweist darauf, dass im Seuchenfall auf Zäune aus den Beständen des Landes Niedersachsen zurückgegriffen wird. Aber die Afrikanische Schweinepest macht nicht an Landkreisgrenzen halt und bricht, wenn überhaupt, nicht nur in der Region Hannover aus. Wir reden über kilometerlange Zäune, die dann auch andere Landkreise benötigen. Deshalb sollte bei der Regionsverwaltung über die Anschaffung eigener Zäune nachgedacht werden."

Oliver Brandt, der auch Vorstandsmitglied der Jägerschaft Burgdorf ist, hält die Vorbereitungen für unzureichend und begründet seine Kritik: "Es ist alarmierend, dass wir trotz jahrzehntelanger Vorbereitung auf Tierseuchenkrisen, wie sie leider immer wieder vorkommen, immer noch Defizite in der Umsetzung und im Krisenmanagement haben. Dies liegt auch daran, dass die Veterinärbehörden der Landkreise insgesamt unterfinanziert sind. Denn die rot-grüne Landesregierung weigert sich, die Kommunen für die Aufgabenwahrnehmung im Veterinärbereich finanziell angemessen auszustatten."