Artenschutz bei SuedLink: TenneT und TransnetBW starten Erhaltungszucht für Feldhamster

Philipp Plate vom Erlebnis-Zoo Hannover nimmt einen Feldhamster entgegen, den Nina Lipecki von der Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz Niedersachsen zur Aufzucht eingefangen hatte.Foto: Aiko Sukdolak

TenneT und TransnetBW treiben im Rahmen ihres gemeinsamen Netzausbauprojekts SuedLink nicht nur die Energiewende in Deutschland voran. Sie engagieren sich auch für den Artenschutz – und weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Gemeinsam mit dem Erlebnis-Zoo Hannover haben die beiden Übertragungsnetzbetreiber eine Erhaltungszucht für die stark bedrohte Feldhamsterpopulation in der Region um Hannover und Hildesheim gestartet. Dieses langfristige Projekt, das auf fünf Jahre angelegt ist, umfasst sowohl die Zucht der Tiere als auch deren Auswilderung auf eigens eingerichteten Schutzflächen.

Feldhamster vor dem Aussterben bewahren

Der Lebensraum von Feldhamstern liegt vor allem in landwirtschaftlich genutzten Räumen. Durch die intensive Landnutzung des Menschen und die zunehmende Erschließung der Region sind sie allerdings stark gefährdet. Insbesondere in den Bördelandschaften um Hannover und Hildesheim ist der Bestand dieser Nager in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen. Um die kleinen Restbestände zu schützen, haben TenneT und TransnetBW gemeinsam mit dem Erlebnis-Zoo Hannover eine umfassende Zucht initiiert. Sie gehen dabei aus eigenem Engagement deutlich über die Anforderungen hinaus, die der Gesetzgeber für Ausgleichsmaßnahmen im Naturschutz beim Stromnetzausbauprojekt SuedLink fordert.

Erlebnis-Zoo Hannover als starker Partner im Artenschutz

Für das Projekt wurden sieben Hamster von Expertinnen und Experten der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen aus der Bördelandschaft der Region zum Erlebnis-Zoo Hannover gebracht. Die neu eingerichtete Zuchtstation im Zoo bietet den Feldhamstern ideale Bedingungen für die Nachzucht. Die Zucht ist ein wichtiger Baustein des Artenschutzes, besonders wenn sich Arten in der Natur nicht mehr selbst erhalten können. Nach ihrer Aufzucht werden die Tiere auf landwirtschaftlichen Flächen in der Region ausgewildert, die speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Die Flächen werden so bewirtschaftet, dass die Hamster Nahrung und Deckung finden. Dabei arbeiten die Projektpartner eng mit den örtlichen Landwirten zusammen, um die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wiedereingliederung der Tiere in die Natur zu schaffen.

Als moderner, wissenschaftlich arbeitender Zoo schützt der Erlebnis-Zoo Hannover bedrohte Arten global, aber auch lokal. Der heimische Artenschutz ist ein fester Bestandteil seines Engagements, um die Biodiversität schon vor der Haustür zu schützen.